Laden an der Haushaltssteckdose

Die Automobilhersteller liefern das entsprechende Ladekabel serienmässig gleich mit. Allerdings dient dieses Ladeequipment als Notlade-Lösung, welches nicht für den täglichen Gebrauch genutzt werden sollte.

Die Haushaltssteckdose ist nicht für die hohe Dauerbelastung ausgelegt, die das Laden eines Elektroautos mit sich bringt. Dabei können innerhalb kürzester Zeit, hohe Temperaturen an den Steckkontakten der Steckdose sowie an der Installationsleitung entstehen. Dies stellt ein erhöhtes Brandrisiko dar.

 

Unsere Empfehlung:

Laden Sie Ihr Elektrofahrzeug nur an einer geprüften Wallbox.

Ladearten und Ladezeiten

Bei den Ladearten wird zwischen Wechselstrom-Laden und Gleichstrom-Laden unterschieden. Die Gleichstrom-Ladestation ist auch als Supercharger oder Schnellader bekannt. Üblicherweise wird im privaten Bereich eine Wechselstrom-Ladestation installiert.

 

Die Ladezeit ist immer von drei Faktoren abhängig:

  • Batteriekapazität des Fahrzeugs – kWh
  • Ladeleistung der Ladestation – kW
  • Ladeleistung des Ladereglers im Fahrzeug – kW

(auch On-Board Charger genannt)

Beispiel:

Wird eine 22kW-Wallbox installiert, steht eine maximale Ladeleistung von 22kW zur Verfügung. Allerdings bedeutet das nicht, dass jedes Fahrzeug mit 22kW geladen werden kann.

Nun wird ein Mercedes EQC400 angesteckt, der serienmässig nur einen 7,4kW On-Bord Charger besitzt. Bei einer Batteriekapazität von 81kWh dauert eine Ladung von 0-100% rund 11h.

An der gleichen Wallbox wird ein Tesla Model S 100D angesteckt, der serienmässig einen 16,5kW On-Bord Charger besitzt. Bei einer Batteriekapazität von 100kWh dauert eine Ladung von 0-100% rund 6.5h.

Problematik – Lastmanagement

Das gleichzeitige Laden mehrerer Fahrzeuge erfordert eine hohe Stromkapazität. Diese ist in den meisten Fällen nicht vorhanden. Zudem führen unberücksichtigte Grossverbraucher zu einem Lastproblem am Hausanschlusskasten.

Hierfür gibt es zwei mögliche Lösungsansätze:

Eine mögliche Variante wäre der Antrag um eine Netzverstärkung beim Netzbetreiber. Dabei entstehen jedoch enorme Kosten, welche nur in Kombination mit dem Bau einer Solaranlage im Verhältnis stehen würden.

Eine weitere Möglichkeit wäre die Integration eines dynamischen Last- und Lademanagements. Dabei wird der Hausanschluss zyklisch überwacht. Die noch verfügbare Leistung wird der Ladeinfrastruktur zur Verfügung gestellt und kann je nach aktuellem Verbrauch variieren.